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vor weniger als fünf Minuten zum Sturm auf die wehrlose Stadt
angetreten war, befand sich jetzt in kopfloser Flucht.
Hartmanns Blick wanderte zu einem anderen Bildschirm und
suchte die Gleiterflotte. Die Schiffe schwebten reglos über der
brennenden Stadt. Sie bildeten jetzt einen gewaltigen, weit
auseinandergezogenen Kreis, in dessen Zentrum sich einer der
wenigen Bereiche der Stadt befand, der noch nicht in hellen
Flammen stand. Sie machten keine Anstalten, die fliehende
Ameisenarmee zu verfolgen.
Aber das war auch nicht nötig. Hartmann sah wieder auf den
Schirm, dem Kyles Aufmerksamkeit galt, und beobachtete etwas, das
ihn im ersten Moment einfach nur verwirrte. Die Moroni-Legionen
befanden sich immer noch in panischer Flucht, aber irgend etwas
schien ihren Rückzug zu bremsen. Trotz der starken Vergrößerung
konnte er keine Einzelheiten erkennen, aber er bemerkte zumindest,
daß sich die Bewegung der riesigen Heeresmasse stetig
verlangsamte.
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Er stand auf, trat neben Kyle und versuchte, das Bild noch weiter
zu vergrößern, erreichte damit aber nur, daß es unscharf wurde.
»Was geht dort vor?« fragte er.
»Etwas, das Sie hätten wissen müssen«, antwortete Kyle. Er
deutete ein Kopfschütteln an. »Sie müssen sehr verzweifelt sein,
wenn Sie es trotzdem versucht haben.«
Hartmann verstand kein Wort. Er beugte sich so weit vor, daß sein
Gesicht fast den Bildschirm berührte und seine Augen zu tränen
begannen. Die einzelnen Moroni waren auf dem Bild tatsächlich nur
ameisengroß zu erkennen. Irgend etwas an ihren Bewegungen war ...
nicht richtig. Sie rannten, wie nur Lebewesen rennen können, die um
ihr Leben liefen, aber immer mehr und mehr von ihnen wurden
plötzlich langsamer und blieben stehen. Dann sah Hartmann, daß an
immer mehr und mehr Stellen plötzlich wütende Handgemenge unter
den Moroni ausbrachen. Hier und da blitzte ein Laserschuß auf, aber
die meisten Ameisen fielen einfach mit Armen und Beißzangen
übereinander her und versuchten, ihre Gegner niederzuringen. Wie
ein sich rasend schnell ausbreitendes Steppenfeuer griffen die
Kämpfe immer schneller um sich, aber sie dauerten niemals sehr
lange. Die Ameisen rangen sekundenlang miteinander, dann
schienen sie plötzlich jegliches Interesse an ihrem Gegner zu
verlieren und lösten sich wieder von ihm. Was um alles in der Welt
ging dort vor!
»Ich glaube«, sagte Hartmann mit mühsam beherrschter Stimmen.
»Sie sollten mir vielleicht das eine oder andere erklären, Kyle.«
»Das werde ich«, antwortete Kyle. »Aber nicht jetzt, Hartmann.
Uns bleibt nicht mehr sehr viel Zeit. Kommen Sie.« Plötzlich
lächelte er. »Wir müssen ein Sternenreich erobern.«
*
»Also ist alles wahr, was unsere Eltern erzählt haben«, sagte Stark.
Es war sehr still geworden in der langgestreckten, halbrunden
Kuppel aus Stahl, in der er und seine Leute lebten, während Charity
mit ruhiger Stimme und überlegten Worten erzählt hatte. Die Blicke
des guten Dutzends Männer, Frauen und Kinder hatten gebannt an
ihren Lippen gehangen und jede einzelne Wort aufgesogen. Jetzt
breitete sich ein fast lähmendes Schweigen im Inneren des Space
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Shuttles aus. Charity unterbrach dieses Schweigen nicht. Sie hatte
sehr lange geredet und dann geduldig jedes einzelne von Starks
manchmal sinnlos scheinenden Fragen beantwortet. Der Führer war
mit jeder Antwort, die er bekam, schweigsamer geworden; im
gleichen Maße hatte sich der Ausdruck auf seinem Gesicht von
Mißtrauen zu Bestürzung, dann zu vorsichtiger Erleichterung und
schließlich zu Ehrfurcht und Staunen verwandelt. Obwohl Gurk und
nach einer Weile auch Skudder sie immer ungeduldiger angesehen
hatten, hatte Charity Frenchs Brüdern und Schwestern ihre ganze
Geschichte erzählt. Daß sie zu jener Handvoll Astronauten gehört
hatte, die damals, am Ende des 20. Jahrhunderts, das Sternenschiff
von Moron entdeckt und ein Stückweit auf seinem Flug zur Erde
begleitet hatte, daß sie zu jenen wenigen Überlebenden gehörte, die
noch aus jener alten, von Morons Legionen hinweggefegten Welt
stammte und daß sie mit Skudder und einem kleinen Haufen ebenso
verzweifelter wie entschlossener Menschen schließlich den
Widerstand gegen die Invasoren aus dem All aufgenommen hatte.
Einiges hatte sie weggelassen. Sie hatte zwar erzählt, daß sie ein
halbes Jahrhundert im künstlichen Winterschlaf verbracht hatte, aber
sie hatte wohlweislich nicht gesagt, daß sie von Stone dazu [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]

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